Wissenswertes über bedruckte Klebebänder

Bedruckte Klebebänder vereinen das Verschliessen und die Firmenwerbung auf einfache Art und Weise. Ein grosser Vorteil ist, dass nicht die Kartons aufwändig und teuer bedruckt werden müssen. Das Klebeband übernimmt die Personalisierung und Wiedererkennungswert Ihrer Verpackungen.  Das bedruckte Klebeband kann individuell mit Ihrem Logo, oder Text (CI/CD Corporate Design) gestaltet werden.  

Das bedruckte Klebeband ist nicht nur Werbung, sondern verhindert auch unbefugten Zugriff. Entgegen einem einfarbigen Klebeband, ist eine Manipulation der Verpackung sofort sichtbar. 

Unterschiede der Klebebänder und Anwendung

Was ist das Trägermaterial beim Klebeband?

Das Trägermaterial (kurz Träger) ist das Material, aus welchem das Klebeband gefertigt wird und worauf der Klebstoff aufgetragen wird.

Wie wählt man das Trägermaterial?

 Das Trägermaterial wählt man nach dem Zweck der Anwendung, der einwirkenden Belastungen auf das Tape sowie den Arbeitsbedingungen. Teilweise werden auch optische Aspekte herangezogen, da das Trägermaterial gleichzeitig die Oberfläche des Bandes darstellt.

PVC (Polyvinylchlorid) ist nach Polyethylen und Polypropylen das drittwichtigste Polymer für Kunststoffe. PVC wird in Hart- und Weich-PVC unterteilt. Viele Anwender bevorzugen PVC-Folien, da sie weicher und elastischer sind und stärker belastbar.

Vorteil: 

    • Meist mit Kautschukkleber, der eine schnelle Anfangsklebekraft besitzt. 

    • Langfristige starke Verklebung

    • Hohe Zug- und Reissfestigkeit

    • Sehr gute Druckeigenschaften

    • Leise beim Abrollen

Nachteil: 

    • Kautschukkleber haben gegenüber Acrylatklebern ca. 20% weniger Endklebekraft.

    • Kraftaufwand beim Abrollen

    • Bei Hitze kann der Kleber sich verflüssigen

 PP (Polypropylen) ist als umweltfreundliche Alternative anerkannt, da er ein sehr einfach aufgebauter Kunststoff und ist ein „Beiprodukt“ in der Petrol-Industrie das ohnehin anfällt. 

Vorteil: 

    • Meist mit Acrylat-Kleber, der eine hohe Endklebekraft besitzt.

    • Weichmacherfrei, ungiftige Verbrennung

    • Günstig im Preis

    • grundwasserneutral

    • nahezu schrumpffrei

    • bis zu +100° C temperaturbeständig

    • gute Dimensionsstabilität

Nachteile:

Papierklebeband

Die Papierherstellung ist sehr flexibel, Papierklebebänder werden deshalb in den  unterschiedlichsten Variationen angeboten, mit und ohne Oberflächenbeschichtung:

    • Glattes Papierklebeband: beispielsweise zum Abkleben oder als umweltfreundliche Verpackungsklebebänder für Kartons und andere Verpackungen.

    • Bunte Papierklebebänder in Neonfarben, matt-schwarz, fluoreszierend oder phosphoreszierend finden häufig in der Veranstaltungstechnik Anwendung. Sie eignen sich zum Abkleben, Markieren und Kennzeichnen sowie zum Beschriften und für Effekte, z.B. auf Bühnen.

 Vorteil:

    • Umweltfreundlich

    • Kann im Papierkreislauf integriert werden

    • 

Nachteil:

    • teuer

Die Klebekraft bei Packbändern

Kohäsion - Langzeitklebewirkung

Die Wörter stammen aus dem Lateinischen, Kohäsion bedeutet "zusammenhängen". Hier sind die Bindungskräfte innerhalb eines Stoffes (dem Kleber) gemeint. In der Praxis ist eine gute Kohäsion extrem wichtig, wenn das Klebeband trägerparallel belastet werden soll.

Adhäsion - Anfangsklebewirkung

Adhäsion bedeutet "anhaften". Es beschreibt die mechanische Anhangskraft zweier in Kontakt tretender Stoffe. Beim Klebeband beschreibt die Adhäsion die Haftkraft zwischen einem flüssigen Klebstoff und einem festen Untergrund.

Das optimale Zusammenspiel von Adhäsionskraft und Kohäsionskraft eines Klebers entscheidet über die perfekte Klebeleistung eines Klebebandes!

Aushärtezeit - volle Haftkraft des Klebebandes

Wie oben bereits erwähnt, bezeichnet man als Aushärtezeit die Zeit, die nach Aufbringen des Klebebandes bis zur vollständigen Aushärtung des Klebstoffes benötigt wird. Das Aushärten eines Klebstoffes ist eine Reaktion, in der sich ein flüssiger Kleber in einen festen Stoff umwandelt. Dies geschieht beim Klebeband durch Adhäsion an der zu verklebenden Oberfläche sowie Kohäsion, also der inneren Verfestigung des Klebstoffes an sich. Chemisch wird diese "chemische Kettenreaktion" auch als Polymerisation bezeichnet, die eine vollständige Bindung zur Folge hat. Das Erreichen der vollständigen Klebkraft kann bis zu 72 h dauern.

Klebekraft 

Die Klebkraft eines Klebebandes (engl.: adhesion power) bezeichnet die erforderliche Kraft, um einen Klebestreifen von einem verklebten Untergrund abzuziehen. Die Klebkraft eines Klebebandes ist abhängig von mehreren Parametern: 

    • dem beschichteten Klebstoff selbst und der aufgebrachten Schichtstärke

    • dem Zustand des Trägermaterials – ist der Träger dehnfähig oder steif (Gewebe, Transfer, Folie, Schaum etc.)

    • dem aufgewendeten Anpressdruck beim Aufbringen des Klebebandes

    • den klimatischen Bedingungen – Hitze, Kälte Feuchtigkeit!

    • sowie dem zu verklebenden Untergrund selbst: hier wird in nieder- und hochenergetische Oberflächen unterschieden

Jeder Klebstoff hat typische Eigenschaften bezüglich Haftung (Adhäsion und Kohäsion), Abrollleistung (laut oder leise, einfach oder schwer) und der Wirkung auf Oberflächen. 

Die Auswahl der Haftklebstoffe ist gross, die meisten Klebebänder sind mit Acrylklebern, Silikonen, Harzen oder natürlichen sowie synthetisch hergestellten Kautschukklebern (Gummi) beschichtet. Auch umweltgerechte, lösungsmittelfreie Haftschmelzkleber, wie Hotmelt oder moderne PSA Kleber setzt die Industrie ein.

Klebstoffe im Detail

Wir wollen Ihnen bei der Entscheidung, das richtige Klebeband zu kaufen, behilflich sein und erläutern im Anschluss die häufigsten Klebstoffe. Wichtig zu wissen: Die Angaben beruhen auf Mittelwerten. Bei der Vielfalt der individuellen Rezepturen sowie der umwelttechnisch einwirkenden Faktoren können bestimmte Klebesysteme abweichende Klebeeigenschaften bieten. Die Klebeband-Hersteller können durch den Zusatz von chemischen Stoffen typische Eigenschaften bestimmter Grundklebstoffe grundlegend verändern.

    • Acrylatkleber

    • Butylkleber

    • Kautschukkleber (Naturkautschuk und synthetischer Kautschuk)

    • Pflanzenleim

    • Silikonkleber

    • Hot Melt Kleber

Acrylat Klebstoffe sind synthetische Klebstoffe auf der chemischen Basis von polymerisierten Acrylester Monomeren. Dem meist durchsichtigen Acrylatkleber werden häufig Harze beigemischt. Der Klebstoff kann in Lösungsmitteln oder auch lösemittelfrei in sogenannten umweltfreundlichen, wässrigen Dispersionen hergestellt werden. Die lösungsmittelfreien Acrylkleber setzen bei der Verrottung oder Verbrennung keinerlei schädliche Stoffe frei.

Acrylkleber gehören meist zu den chemisch härtenden Klebstoffen, d.h. die Verfestigung des Klebers erfolgt durch eine chemische Reaktion. Dies kennt man z.B. vom Sekundenkleber, einem sogenannten 2-Komponenten Klebstoff (Cyanacrylat), der nach Aufkleben in sich reagiert und sich dadurch verfestigt. Auf Klebebändern wird ein 1-Komponenten Acryl-Klebstoff aufgebracht, welcher dann in ähnlicher Weise mit den Umgebungsbedingungen reagiert. Dies kann z.B. die Einwirkung von Luftfeuchtigkeit, Hitze oder Kälte sowie der Ausschluss von Sauerstoff nach Verkleben sein.

Acryl-Klebebänder können höchste Klebkraft auf den verschiedensten Untergründen bieten. Modifizierte Acrylate weisen auch auf schwierigen, niederenergetischen Untergründen eine gute Klebkraft auf. Häufig wird der Klebstoff auf Folien-Klebebändern aufgebracht und kann für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden.

Vorteile von Acrylat-Klebern:

    • erhältlich in hoher und niedriger Soforthaftung

    • sehr hohe Endklebkraft

    • hohe Alterungsbeständigkeit

    • meist transparenter Klebstoff, der Kleber vergilbt nicht

    • gute Temperaturbeständigkeiten ca. -40 bis zu +150°C

    • teilweise kurzzeitig bis 200°C hitzebeständig

    • gute Beständigkeit gegen UV-Strahlung und Oxydation

    • chemikalien- und häufig weichmacherbeständig

    • wasserbeständig, gute Beständigkeit im Aussenbereich

    • emissionsarm

    • umweltverträglich bei Verbrennung oder Verrottung – die lösemittelfreien Klebstoffe setzen keine Schadstoffe frei

Klebebänder mit Acrylatkleber – Anwendung und Nachteile

Acrylatklebstoffe haften hervorragend auf nahezu allen Untergründen. Ein Klebeband mit Acrylatkleber haftet auch auf schwierigen sowie auf niederenergetischen Oberflächen wie Metall, Glas, Keramik, Holz, Kunststoff und lackierten Werkstoffen. Acrylate eignen sich häufig für eine dauerhafte und belastbare Anwendung. Die Klebkraft nimmt eher mit der Zeit zu. Schon dünne Klebefilme können zuverlässig montieren, befestigen und reparieren. Manche Acryl-Klebebänder werden mit Boostern entwickelt. Dies sind Beschleuniger-Stoffe, welche die Aushärtezeit des Klebers verkürzen und somit auch schneller belastet werden können.

Manche Acrylbänder entwickeln laute Abrollgeräusche und sind schwierig abrollbar. Nicht alle können maschinell verarbeitet werden.

Kautschuk-Klebefilme sind natürliche oder synthetisch hergestellte Klebstoffe. Der durch Lösungsmittel aufbereitete Gummi ergibt eine zähe Klebemasse. Bereits im Jahre 1830, lange bevor man Klebstoffe chemisch aufbereitete oder veränderte, wurde Kautschuk als Kleberrohstoff verwendet. 1930 kam das erste "Cellophan-Klebeband "auf den Markt. 1935 entwickelte die Beiersdorf AG einen berühmten transparenten Klebefilm der zunächst unter dem Namen „Beiersdorf-Kautschuk-Klebefilm“ verkauft wurde. Ja, Du vermutest richtig, es ist der heutige Tesa-Film.

Naturkautschukkleber Vorteile:

Naturkautschuk (auch Solvent-Klebstoff) gibt wenig Dämpfe ab, in Verbindung mit dem richtigen Trägermaterial ist solch ein Klebeband umweltneutral. Natur-Kautschukkleber bieten in normalen Temperaturbereichen (Zimmertemperatur 18 bis 23°C) häufig eine hohe bis sehr hohe Soforthaftung mit guter bis sehr hoher Klebkraft. Auch die Ablösbarkeit von Kautschukklebern ist in der Regel ohne Kleberückstände möglich. Eine Vorbehandlung mit dem Fön wirkt Wunder. Für den Inneneinsatz sind Kautschuk Klebebänder empfehlenswert und geräuscharm zu verarbeiten.

Naturkautschuk-Klebebänder sind umweltfreundlich

Kautschuk kommt häufig auf Packbändern zum Einsatz. Der Grund ist die hervorragende Anfangshaftung auf Papier, Paketen und Kartons. Häufig werden Naturkautschuke auf Papierklebebändern, aber auch auf UV-verrottenden PP Klebebändern aufgebracht. Diese Klebeband Rollen sind dann neutral bei der Entsorgung. Kautschuk lässt sich leicht abrollen, das Klebeband ist deshalb auch leicht mit einem Packbandabroller oder der Maschine zu bedienen.

Kautschukkleber Nachteile:

Die meisten Naturkautschuk-Klebstoffe eignen sich nicht für den Ausseneinsatz. Eine geringe Temperaturbreite ist hierfür verantwortlich. Natur-Kautschukkleber werden unter 10°C spröde und ab 50°C verflüssigen sie sich, in beiden Fällen nimmt die Klebrigkeit also ab. Ein weiterer Nachteil ist die meist fehlende UV-Stabilität. Zudem solltest Du wissen, egal ob natürlicher oder synthetischer Kautschuk, die meisten Kleber verfügen über eine eher geringe Alterungsbeständigkeit.

Synthetische Kautschukkleber

Synthetisch hergestellte Kautschuk Klebstoffe sind modifizierte Industrieklebstoffe, die häufig eine ausgezeichnet hohe Klebkraft auf polaren sowie unpolaren Untergründen aufweisen – sie haften deshalb auf sehr vielen Oberflächen. Sie zeichnen sich zudem durch eine sehr gute Scherfestigkeit aus. Dennoch hapert es meist auch beim Synthese-Kautschuk an der niedrigen Temperaturspanne. Beim Abrollen entwickelt Synthese-Kautschuk oft störende Geräusche.

Durch den Zusatz von Harzen können sogenannte wärmehärtende Kautschukkleber hergestellt werden, Klebstoffe, die eine sehr hohe Hitzebeständigkeit aufweisen. Für diese Kautschukkleber gilt, je heisser die Temperaturen, desto höher die Dauerklebkraft.

Diese Kautschuk-Klebstoffsysteme verfügen zudem über eine besondere elektrische Reinheit, weshalb sie im Bereich der (Elektro-) Isolierbänder häufig zum Einsatz kommen. Ein Klebeband mit wärmehärtendem Kautschukklebstoff eignet sich zum Umwickeln von Kabeln und Leitungen bei grosser Strahlungshitze sowie für Löt- und Schweissarbeiten.

Übrigens: Der Chloropren-Kautschuk, ein Synthese-Kautschuk auch als Polychloropren bekannt, ist nicht nur Grundlage eines Klebstoffes. Mittels Vulkanisation werden daraus das Neopren sowie andere wasserabweisende und isolierende Stoffe gewonnen.

Hotmeltkleber ist ein Synonym für Heissschmelzkleber sowie Synthesekautschuk. Hotmelts bestehen aus Kunstharzen, welche bei heissen Temperaturen geschmolzen und durch Erkalten klebrig werden. Die Klebstoffzubereitung kann also völlig lösemittelfrei erfolgen.

Heissschmelzkleber beweisen bei ausreichendem Klebefilm oftmals eine sehr hohe Anfangshaftung sowie gute Klebkraft auf polaren und auch auf niederenergetischen Oberflächen (PP, PE, PS). Die meisten Hotmelts lassen sich über eine lange Zeit rückstandfrei entfernen.

Nachteile Heissschmelzkleber

Leider sind Hotmelt-Klebstoffe nur bedingt alterungsbeständig, sie sind ohne zugesetzte Stabilisatoren nicht UV-beständig und vertragen keine hohen Temperaturen. Je nach Rezeptur sind Heissschmelzklebstoffe auch nicht weichmacherbeständig. Vorsicht! Hier besteht also die Gefahr von Verfärbungen. Umweltgerechte Verpackungs-Klebebänder werden oftmals mit sehr gut klebenden Hotmelts beschichtet. Hier sollte man wissen, dass diese Packbänder, ähnlich den Kautschukbändern, ein teilweise enorm lautes Abrollgeräusch entwickeln.

PSA-Hotmelts – bekannte Rezepturen

PSA steht für Pressure Sensitive Adhesives. Hotmelts sind in der Regel besonders druckempfindliche Kleber, d.h. je höher der Anpressdruck, desto besser die Anfangshaftung. PSA Haftschmelzklebstoffe kennt man von wiederverschliessbaren Verpackungen, Etiketten sowie von Haftnotizzetteln. Die Klebstoffe verfügen über gute Haftungseigenschaften auf den meisten Oberflächen, da der Klebefilm aber meist sehr dünn ist, lässt die Langzeitklebkraft deutlich zu wünschen übrig. 

Andere Heissschmelzklebstoff-Rezepturen sind z.B. in Klebekerzen bzw. Klebesticks enthalten. Durch Erwärmung wird der Klebstoff hier für eine Verklebung verflüssigt. Für den Heimwerker oder zum Basteln gibt es hierfür spezielle Heissklebstoffpistolen. Die Industrie verklebt Hotmelts mit speziellen Klebemaschinen und verwendet hierfür die Schmelzklebstoffe in Form von Granulaten, Pulver, Patronen, Kissen oder Folien.

Leise und laute Klebstoffe

Es gibt in der Tat Unterschiede beim Abrollgeräusch eines Klebebandes – und dies hat wirklich etwas mit der Art des Klebstoffes zu tun. Schlimmer noch: Die Abrollbarkeit steht häufig in Konkurrenz zum Geräusch. Wollen Sie es leise und nervenschonend, oder einfach und kräfteschonend? Leise Acrylatkleber und Naturkautschuke lassen sich nämlich eher nicht so leicht von der Rolle abrollen. Die leicht abrollenden Synthese-Kautschukkleber dagegen sind  lauter oder entwickeln sogar richtig störende Geräusche beim Abrollen! Und dabei ist es egal, ob das Kleben von Hand, mit der Verpackungsmaschine oder mit dem Klebebandabroller erfolgt.

Lagerung des Klebebandes

Damit ein Klebeband seine technischen Eigenschaften ausnahmslos behält, ist die Lagerung von grosser Bedeutung. Bei Industrieklebebändern wird grundsätzlich der Zeitraum der Lagerfähigkeit angegeben, zusätzlich sind die optimalen Lagerbedingungen definiert. In der Regel sind Raumtemperaturen von 17°C bis 20°C optimal. Die Lager sollten nicht feucht sein und am besten dunkel. Belasse unangebrochene Klebebänder in der Umverpackung.

 Wird kein Zeitraum angegeben, dann kann man sich an folgende Richtwerte halten:

    • Acrylate in Reinform bis zu 2 Jahre

    • Modifizierte Acrylkleber meist nur 1 Jahr

    • Dispersions-Acrylat-Klebstoffe meist nur 1 Jahr

    • Silikonkleber bis zu 2 Jahre

    • Naturkautschuk 6 Monate

    • Modifizierte Kautschukkleber meist 1 Jahr

Die Klebebänder lagern schon länger? Das heisst nicht zwingend, dass die Klebebänder unbrauchbar sind. Sie sollten aber unbedingt vor der Verarbeitung eine Probeverklebung unter echten Klebebedingungen vornehmen.

Kautschuk- und Hotmelt-Kleber ohne Additiva sind nicht UV-stabil. Diese Klebebänder sollten daher grundsätzlich dunkel gelagert werden, der Klebstoff kann unter Umständen sonst schon innerhalb weniger Tage seine Klebkraft verlieren.

Für den professionellen Gebrauch sind Temperaturen von 18°C bis 23°C ideal. 

Heisse Temperaturen, ca. um die 30°C weichen den Kleber auf, das Band wird "klebrig" und die Klebkraft nimmt ab!

Bedrucktes Klebeband ist nicht gleich bedrucktes Klebeband – je nach Klebebandtyp, Druckmotiv und qualitativem Anspruch werden unterschiedlichste Drucktechniken angewandt. In unserem Überblick stellen wir die verschiedenen Druckverfahren samt ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile vor.

Unterschiede der Druckverfahren

Bereits das Druckmotiv entscheidet darüber, ob der Farbauftrag im Positiv- oder Negativdruck erfolgen sollte. Bei einem Positivdruck wird lediglich das Druckmotiv (Logo, Schriftzug etc.) farbig aufgetragen. Hierfür wird ein Klischee (Druckmatte) mit erhabenem Motiv als Druckform erstellt. Es erfolgt kein vollflächiger Druck, das Klebeband behält also seine ursprüngliche Farbe bei. Diese Technik eignet sich ideal für farbige Logodrucke auf weissen Bändern. Ganz anders der Negativdruck: Hier wird das Klebeband vollflächig bedruckt, das eigentliche Motiv allerdings ausgespart. Das Ergebnis ist ein Motiv in Bandfarbe mit farbigem Umfeld.

Unterschiede der Druckverfahren

Schwarzer Negativdruck auf weissem Klebeband (Motiv in Bandfarbe)

Negativdruck: Klischee vs. Sleeve

Auch der Negativdruck kann mit einem Klischee erfolgen. Anders als bei einem Positivdruck wird das Motiv hier aus der Druckform ausgestanzt, sodass auf dieser Fläche kein Farbauftrag erfolgt. Nachteil des Klischeedrucks ist allerdings, dass das Klebeband mit diesem Verfahren nicht durchgehend eingefärbt werden kann. Jedes Klischee verfügt über eine bestimmte Rapportlänge (Druckbreite bis zur Motivwiederholung). Das Problem: Im Bereich des Rapportansatzes – also vor jeder Motivwiederholung – verbleibt stets eine schmale druckfreie Fläche, sichtbar als wenige Millimeter breite Linie in Bandfarbe quer zur Laufrichtung des Klebebandes. Diese Naht, auch „Blitzer“ genannt, wiederholt sich bei jedem Rapportansatz (z. B. alle 20, 30 oder 50 cm) und fällt insbesondere bei dunklen Flächendrucken ins Auge. 

Negativdruck mit Rapportnähten („Blitzer“) vor jeder Motivwiederholung

Sind keine Rapportnähte erwünscht, kann anstelle eines Standardklischees auch ein sogenanntes Sleeve als Druckform eingesetzt werden. Die Verwendung ermöglicht einen vollflächigen Endlosdruck ohne störende Rapportnähte oder Unterbrechungen des Druckmotivs (endloser Bilddruck etc.). Mit einem Sleeve kann somit ein optimaler Negativdruck erzielt werden, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Die Herstellungskosten liegen allerdings deutlich über denen klassischer Klischees.

Negativdruck ohne Rapportnähte dank Sleeve-Technik

Oberflächendruck oder Konterdruck?

Während Positiv- und Negativdruck unterschiedliche Möglichkeiten des Farbauftrags betreffen, kann hinsichtlich der Druckqualität zwischen einem Oberflächen- und einem Konterdruck gewählt werden. 

Ein Oberflächendruck wird – wie der Name bereits vermuten lässt – oberseitig auf das Klebeband aufgetragen. Der Vorteil dieses Druckverfahrens liegt darin, dass bereits kleine Mengen an Klebebändern bedruckt werden können (1- und 2-farbig bedruckt ab 36 Rollen). Grosses Manko ist allerdings die fehlende Abriebfestigkeit des maximal 4-farbigen Aufdrucks. Feine Darstellungen sind nur begrenzt möglich. Ferner drohen Farbabweichungen, wenn ein eingefärbtes Band (z. B. gelb) mit einem farbigen Oberflächendruck (z. B. blau) versehen werden soll (gelb + blau = grün). Hinzu kommt, dass die Rollen nicht immer kantengerade gewickelt werden. Insbesondere bei einem negativen Oberflächendruck kann Farbe so an den Rollenseiten verkleben und das Klebeband beim Abrollen einreissen lassen. Low Noise-Klebebänder können wiederum nur mit einem positiven Oberflächendruck versehen werden, drohen hierdurch jedoch lauter abzurollen. Für Oberflächendrucke empfiehlt sich daher stets die Verwendung von PVC-Klebebändern. Diese rollen auch mit Aufdruck leise ab.

Papierselbstklebeband und Nassklebeband

Papierselbstklebebänder können nur per Oberflächendruck bedruckt werden. Das bis zu 4-farbige Druckmotiv sollte möglichst schlicht ausfallen, da das Band nur eine geringe Farbaufnahme bietet. Als Bandfarben stehen weiss und braun zur Auswahl. Bei Nassklebebändern ist ein maximal 3-farbiger Farbauftrag möglich. Da filigrane Abbildungen beim Andrucken verlaufen würden, sollte auch hier ein möglichst einfach gehaltenes Druckmotiv gewählt werden. Negativdrucke sind hier prinzipiell möglich, wobei die „nahtlose“ Sleeve-Methode allerdings mit sehr hohen Produktionskosten verbunden ist.

Welche Daten werden benötigt?

Für die Erstellung eines Klischees bzw. Sleeves mit Ihrem Druckmotiv werden vektorisierte EPS-, CDR-, AI- oder PDF-Daten benötigt. Eingebundene Schriften sollten möglichst in Pfaden angelegt sein. Farbbezeichnungen sind gemäss der gängigen Farbsysteme Pantone, HKS oder RAL zu nennen. Alternativ kann auch ein farbverbindliches Muster zugesandt werden. Um eine originalgetreue Darstellung von Grafiken zu gewährleisten, sind für Fotoprints hochauflösende Bilddaten (300 dpi) in den Formaten PDF, EPS oder JPEG erforderlich. 

Sie wünschen ein Angebot oder eine individuelle Beratung? Bei Interesse oder Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.